Weihnachten im Bergischen Land
192 Seiten, ca. 20 Abbildungen
Format 12,5 x 19,6 cm
Paperback
9,95 €
ISBN-13: 978-3-95400-210-8
Sutton Verlag
Weihnachten – das ist für die meisten Menschen, die mit deutschen kulturellen Wurzeln aufgewachsen und diesen Gebräuchen vertraut sind, eine Art Sehnsuchtspunkt. Im ersten Winterdrittel kommt der Wunsch nach Wärme und im übertragenen Sinne Geborgenheit auf, es sind zudem die früher mehr denn heute verkündeten und vernommenen Botschaften von Friede und Liebe. Das Schenken war, im Gegensatz zu heute, Nebensache, Dreingabe.
In diesem Buch wird dieser Weihnachtsromantik gefrönt; ganz absichtlich, weil sich so trefflich beschreibe lässt, was „Bergische Weihnacht” ausmacht. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Art, Weihnachten zu feiern wie wir es kennen oder in Erinnerung haben, eigentlich eine Erfindung des Bürgertums war – und damit auch eng verbundenen mit der Periode der Romantik in Literatur und Denkweise der damaligen Deutschen.
Entsprechend vielfältig sind auch Gedichte und Lieder wiedergegeben, die wir heute als traditionell bezeichnen.
Rezension:
Text, Fotos, Reproduktion: hgw
Gleichwohl vielleicht nur jedes vierte, fünfte Weihnachtsfest wirklich Schnee im Bergischen liegt, ist das Buch voll solcher Bilder, die unserem Sehnsuchtsbild vom idealen Weihnachtsfest entsprechen. Es sind viele holzschnitzartige Bilder oder Federzeichnungen recht groß eingestreut, die die älteren an Kinderbücher erinnern, die bald an die hundert Jahre alt sein mögen. Aber eben das ist ja die Periode der Hochblüte eines feierlich zelebrierten Weihnachtsfestes und insofern spiegelt das Bild in seiner inhaltlichen Anmutung jene historische Epoche und Grundlage gut wieder.
Der Autor selbst hat viele Fotografien beigegeben, einige andere sind aus Archiven. Inhaltlich ist das Buch ein hübsches kompaktes Kompendium, in dem man viele Gedichte findet, deren erste Zeile man noch wissen mag ... aber der Rest vom Text? Dass unter den vielen auch etliche in Mundart sind, wird dem Titel von Weihnachten im Bergischen Land gerecht.
Man findet etliche Rezepte, natürlich traditionelle; solche, die nachzubacken oder zu kochen es sich lohnt. Vor allem aber findet man, sozusagen als Roten Faden, viel Faktisches in leicht erzählter Form, wie und was es mit dem Weihnachtsfest auf sich hat, das im Bergischen von so wichtiger Bedeutung ist. Ob eben Sachlich-Historisches zum Weihnachtsbaum oder Bräuche in den verschiedenen Orten und Ortschaften. In diesem Buch begibt man sich mit dem Autor auf eine amüsant-launige Wanderschaft symbolisch durch tiefen Schnee, über wintersturmumbrauste Höhen und in kuschelige Täler, schaut gewissermaßen den Menschen durchs erhellte Fenster in die Gute Stube und nimmt am früheren Treiben teil.
Und wenn man heutigen Kindern eine Freude machen will, dann nimmt man dieses Buch ganz einfach als Märchenbuch und liest daraus vor, an den Adventstagen, am Heiligen Abend, zum Christfest. Dann ist Weihnachten – wieder so wie früher!