Dunkle Geschichten aus dem Bergische Land

Das Böse ist überall. Ein banaler Satz, ein wahrer zugleich. Und weil dem Menschen das Böse seit jeher unheimlich war (und geblieben ist), ranken sich dunkle Gefühle zu Mythen und Munkeleien zusammen, wenn es vom Unheimlichen zu berichten gibt. Kindern als Warnung oder beim Dorf- und Stammtischklatsch, bei der Lust am Weitererzählen von Hörensagen und munkelnden Vermutungen, die unaufgeklärt viel spannender sind als vielleicht das Wissen um die bare Wirklichkeit.

Nun mag man dem Bergischen Land, rein emotional, eher Lieblichkeit nachsagen. Die sanfte Landschaft wird wohl auch ihre Bewohner sanft sein und leben lassen. Vielleicht sind Märchen ja doch war, deren Spannung sich aus dem Kampf von Gut und Böse ergibt.

So also weiß auch der Autor dank intensiver Recherche, aus Zeitungen und dem, was ihm als Fachkundiger über die Jahre zugetragen wurde, von so manch Unheimlichen bis Schurkenhaften zu berichten. Da sind dann zu lesen und zu vernehmen, dass es nicht nur ins Reich der Phantasie gehört, wenn von Meuchelei und Tod die Rede ist, von elendem Dahinscheiden und Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit.

Im raschen Tempo der zeitlichen Perioden, mal heutzutage, mal in ferner Vergangenheit, wechseln die Stories, die mal schaurig, mal sachlich daherkommen und dargestellt sind. Spektakuläres ist darunter, sowohl im Sinne von Ungeheuerlichkeit und ein andermal als Mythos, den man glauben mag oder auch nicht.

Jedenfalls erinnert das Bändchen daran, dass die Welt nicht so perfekt ist, wie wir sie uns doch so gerne wünschen und auch im Herzen des bergischgrünen Landes so mancher Mensch ein Mörder wurde und das Schaurige vielleicht wirklich in der Nachbarschaft geschehen ist –oder zu geschehen wohl jederzeit imstande wäre.

Eine leicht dahinperlende Lektüre, die trotz des ernsten Themas nicht an Unterhaltungswert verliert.